Hey Joe, machste jetzt den Erich?

Samstag, 21. Juni 2014

Der »Stern« und die »Bildzeitung« berichteten von Todenhöfers Fotomontage. Er hatte Gauck als Dschihadisten dargestellt. Die »Bildzeitung« schrieb ganz entrüstet über eine »Wut-Welle gegen Mann, der Gauck verhöhnte«. Und der »Stern« gab zu bedenken, dass das »fast 5000 Nutzern gefällt«. Kriegt euch doch mal wieder ein! Das Netz ist voll solcher hämischer Bilder zu diesem Bundespräsidenten. Sucht nur mal bei Google. Selbst auf dieser Webpräsenz gab es schon eine ganze Reihe davon.

Sein Ansehen ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Selbst mein eher konservativ tickender Arbeitskollege tippt sich nur noch an die Stirn, wenn man ihn fragt: »Hast du gehört, was der Kerl aus Bellevue schon wieder gesagt hat?« Er hat ihn am Anfang mal ganz gut gefunden. Aber jetzt sülze er nur noch Unsinn. Unverständliches. Und dann dauernd sein pastoraler Militarismus. Er erinnere ihn an Lübke. Der sei auch so ein lächerlicher Hanswurst gewesen. Selbst seine Widerstandsgeschichte hält er mittlerweile für Legende. So einer habe immer nur den bequemen Weg genommen.

Angeblich will die Staatsanwaltschaft prüfen, ob sie Todenhöfer wegen Verunglimpfung drankriegen kann. Der Staatsratsvorsitzende mobilisiert Kriegsbereitschaft, aber ermittelt soll gegen die werden, die den Staatsratsvorsitzenden nicht mit falscher Zimperlichkeit anpacken. Habe ich
»Staatsratsvorsitzender« gesagt? Ein Versprecher, der nicht von ungefähr kommt.

Denn es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, dass dieser selbsternannte Gegenspieler Honeckers jetzt genauso lächerlich auf die Leute wirkt, wie einst der greise Erich. Über den gab es zwar weniger Fotomontagen. Dafür allerdings mehr Witze. Man wusste, dass er nicht ganz helle war in seinem blauen Konfirmantenanzug, irgendwo in einer eigenen Welt stammelte. Er war für die Bürger eine fleischgewordene Witzfigur. Und wenn wir jetzt ins Netz schauen, dann muss man annehmen, dass Gauck nicht viel anders wahrgenommen wird. Nur heute erzählt man sich keine Witze mehr; heute bastelt man sich was im Photoshop oder mit Gimp und postet es bei Facebook. Früher hat man gelacht, heute klickt und liket man.

Dabei ist Gauck gar nicht lächerlich. Seine Existenz im Amt ist eher tragisch. Und gefährlich. Aber solche senilen Gestalten der Geschichte zu Bajazzos zu erklären ist die volkstümliche Art damit umzugehen. Er hat es geschafft, dass man nur noch die Augen verdreht, wenn er schwadroniert. »Gott, der Alte schon wieder mit seinem Quark, hält er denn nie Mittagsschlaf?« Gauck ist dieser Figur, die er als personelles Sinnbild für jenen Staat, den er nicht mochte, ansieht, auf diese Weise durchaus ähnlich geworden.

Hey, Joe, machste jetzt einen auf Erich? Ja? Dann tritt zurück. Vorwärts nimmer, Abmarsch immer.


24 Kommentare:

Anonym 21. Juni 2014 um 09:33  

....zurücktreten??????....der hängt noch eine Amtszeit dran...iss doch so schön im Schloss....

Wolfgang Buck 21. Juni 2014 um 09:47  

Die "Verunglimpfung" unseres Grüßaugustes ist immerhin eine Straftat (§90 StGB) und kann mit drei Monaten bis fünf Jahren bestraft werden. Alle Achtung Herr Todenhöfer!

Andererseits kann Todenhöfer froh sein, dass er nicht der Agitation für den Feind angeklagt wird. Im aktuell neu ausgegrabenen Kalten Krieg gelten ja mittlerweile jene die sich kritisch mit der Junta oder der NATO auseinandersetzen als Agenten des russischen Geheimdienstes.

Ursula Münch 21. Juni 2014 um 13:53  

Ich habe Ihre Texte bisher meist gern gelesen und sie auch weiter empfohlen.
Aber als frühere DDR-Bürgerin bin ich diesmal mit ihnen überhaupt nicht einverstanden. Honecker hatte Fehler und hat Fehler gemacht. Aber ganz im Gegensatz zu Herrn Gauck war er Verfolgter des Naziregimes und zeitlebens ein glühender Antifaschist und Kriegsgegner. Ihn in dieser Art herabzuwürdigen, verbieten nicht nur der einfache menschliche Anstand, sondern auch die historischen Fakten. Sie selbst schreiben immer wieder gegen die aktuellen Lügenkampagnen des politischen Mainstreams an. Ist Ihnen noch nie der Gedanke gekommen, dass es zu Zeiten des Kalten Krieges vielleicht nicht anders war? Ich verlinke mal die Honecker-Rede von 1992. Es lohnt sich ebenso, sie zu lesen wie beispielsweise seine "Moabiter Notizen", die ich Ihnen auf Anforderung gern zuschicken lassen würde.
Freundliche Grüße
Ursula Münch (85)
http://www.kominform.at/article.php/20120825175610158

Braman 21. Juni 2014 um 15:24  

Gauck im Widerstand?
Widerstand gegen wen? Gauck ist das, was allgemein ein "Wendehals" genannt wird,oder auch Opportunist.
Er hat einen Bekanntheitsgrad erreicht (durch seine Tätigkeit bei der "Gauck"-Behörde)der es den Meinungsmachern erlaubt, ihn als Sprachrohr zu (be)nutzen.
Sollte allerdings seine Akzeptanz beim niederen Volk (Wir) weiter sinken, dann muss er wohl ausgetauscht werden, spätestens nach Ablauf seiner ersten Amtszeit. Von dem gehe ich aus.

MfG: M.B.

ad sinistram 21. Juni 2014 um 17:04  

Ursula, du sagst mir also, dass ich keinen Respekt vor Gauck haben muss, wohl aber vor Honecker. Nee, lass man stecken.

Dass Honecker Anti-Faschist war, keine Frage. Dass er an "die Sache" geglaubt hat - geschenkt, das weiß man. Aber hey, der Mann war die Karikatur von Elan und Schwung, an seiner Person hat man den Niedergang dieses Systems erkennen können. Und dass er allgemein verspottet wurde, steht außer Zweifel.

Für mich sind beide Figuren in erster Linie Ausdruck der Lächerlichkeit von Macht. Den menschlichen Anstand anzuführen, um mich "auf Linie zu bringen", kannste behalten. Ich habe schlicht keinen Anstand.

Ursula Münch 21. Juni 2014 um 18:41  

Lieber Roberto, es geht mir gar nicht darum, Dich auf Linie zu bringen. Aber im Gegensatz zu Dir habe ich 44 Jahre in der "Ostzone" bzw. DDR gelebt und weiß, wovon und über wen ich rede. Honecker hatte in jüngeren Jahren mehr als genug Elan und Schwung, und das mit dem "allgemein verspottet" ist auch sehr relativ zu sehen. Die am lautesten über andere herziehen, sind oft ungerecht und müssen auch nicht zwangsläufig die Mehrheit verkörpern. Denn ich kenne zahlreiche DDR-Bürger, die Honecker trotz mancher Schwächen noch heute sehr achten.
Ausgesprochen lustig finde ich, dass Du vorgibst, keinen Anstand zu haben, obwohl die meisten Deiner Texte das genaue Gegenteil beweisen.
Aber abgesehen von solchen Haarspaltereien, hast Du vielleicht gegen Sachlichkeit nichts einzuwenden?
Dann sei fair und lies das, was die "Karikatur" der Nachwelt als Vermächtnis hinterlassen hat. Danach kannst Du meinetwegen weiter über sie die Nase rümpfen. Falls Dir nicht doch was Besseres einfällt.

Troptard 21. Juni 2014 um 18:43  

Ich vermute, hier werden die Ebenen verwechselt.

Honecker war ein Verfolgter des Naziregimes und ausserdem war er Repräsentant eines zweiten, im Westen ungeliebten deutschen Staates.

Ich lebe schon lange genug, um mich an die revanchistischen Träume des deutschen, nicht entnazifizierten Westens zu erinnern. Das hiess dann "Dreigeteilt niemals".

Und der Blick war immer auf unsere armen und unterdrückten Schwestern im Osten gerichtet.

Päckchen in die Zone wurden bei der Steuererklärung mit 30 DM als Sonderausgaben berücksichtigt.

Allein dieses Faktum eines zweiten deutschen Staates und noch schlimmer, einen vom Naziregime Verfolgten als Repräsentant dieses Staates, hat wohl ausgereicht, die DDR insgesamt und seine Repräsentanten als arme Würstchen zu betrachten und ihre Repräsentanten, auch wegen ihres sächselnden Akzentes und natürlich auch wegen origineller Sprüche " den Sozialismius in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf" der Lächerlichkeit preiszugeben.

Unser Bundespräsident ist dagegen ein Repräsentant jener Art von Menschen, die es verstehen, sich unter jedem System zurechtfinden und wenn man es ihnen erlaubt, dann quatschen sie munter drauf los, geben das von sich, was man von ihnen erwartet.

Wahrscheinlich sogar aus Überzeugung, weil er selbst die deutsche Teilung als Strafe empfunden hat.

Ich selbst habe allerdings davon nie etwas verspürt.

@ Ursula Münch
Danke für Deinen Kommentar!

Anonym 21. Juni 2014 um 19:39  

Ich hätte ja nie gedacht, dass ich das mal schreibe, aber ich vermisse Horst Köhler.
Der gab ganz direkt, ohne jeglichen Heldenpathos, zu, dass wir in Zukunft Wirtschaftskriege führen werden, und dabei auch Zivilisten sterben werden.
Hat ihn die Bild dafür damals eigentlich in Schutz genommen?
Kann mich nicht daran erinnern.

P.S.
@ Ursula Münch

Kann ja sein, dass Erich Honecker in seinen jungen Jahren mal ein Guter war, aber im gehobenen Alter war er letztlich auch nur einer von diesen Diktatoren, denen Leute wie Sie am Allerwertesten vorbeigingen

Anonym 21. Juni 2014 um 20:04  

Ach ja, die Bild:

„Wut-Welle gegen Mann, der Gauck verhöhnte“

Ich finde es auch immer wieder witzig, wenn die Bild schreibt: „Ganz Deutschland diskutiert über... was auch immer von C-Promi xy“ und ich denke... nee ich nicht... und wer zum Geier ist das eigentlich?

Nur um das klarzustellen, die Bild liegt bei mir immer auf der Arbeit rum, ich gebe dafür keine Kohle aus.

Anonym 21. Juni 2014 um 20:25  

Daran merkt man mal wieder, dass leider so viele ältere, ich nenne sie einfach mal Oldschool-Reporter, das Internet nicht verstanden haben.
5000 Likes bedeuten überhaupt nichts!
Das ist nur ein Klick und fertig.
Kurz vor dem Rücktritt von Guttenberg wurden viele Unterstützergruppen gegründet. Da gab es Hunderttausende Unterstützer von Guttenberg, aber als dazu aufgerufen wurde, für ihn auf die Straße zu gehen, waren mehr Guttenberggegner da, als Unterstützer.
Das Internet ist der neue Stammtisch und genau wie beim Stammtisch wird fast nur gemeckert, aber selten gehandelt.

Anonym 22. Juni 2014 um 08:42  

Ich vermisse Deine Diskusionsbeiträge bei flatter und hier. Du wolltst das doch so und jetzt zeigst Du Dich als intellektuell unfähig dazu.
Ich habe vergeblich nach Deinen Argumenten gesucht. Feigling, Kneifer, Rückzieher!

Anonym 22. Juni 2014 um 08:49  

Zitat:"...und ein Streitgespräch mit dem geschätzten Erdmann anzubahnen."

Ich vermisse Deine Beiträge hier und bei flatter. Hast Du endlich Deinen Meister gefunden? Erbärmliches Niveau.

Michael 22. Juni 2014 um 08:57  

Da muss ich mich aber Frau Münch anschliessen, auch wenn es den meisten Menschen in diesem Land nicht gefällt.
Ach ja, ich habe gerne in der DDR gelebt.

ad sinistram 22. Juni 2014 um 10:57  

Hey, zweimal derselbe Anonym von 8:42 und 8:49, bevor du dir in die Hose spritzt, weil du jetzt meinst, mir hätte es einer ordentlich verpasst, nur soviel: Mit Erdmann ist abgesprochen, dass ich nicht umgehend darauf antworte. Ich habe auf seinen Text auch erst mit zweiwöchiger Verspätung geantwortet. Es kann also noch dauern. Das liegt daran, weil ich in meinem Leben noch andere Dinge zu erledigen habe. Ich weiß, davon weißt du Würstchen nichts, weil du dir ständig an mir einen abrubbelst. Du hast halt als Lebensinhalt nichts anderes als mich.

Troptard 22. Juni 2014 um 17:17  

Roberto de Lapuente

Mir ist nicht ganz klar, warum ihr dieses Fass aufgemacht habt.

Ich selbst halte diese Auseinandersetzung für äusserst unfruchtbar.

Und zwar deshalb, weil ich sowohl den Reformismus (Zähmung des Kapitalismus) für gescheitert halte als auch die Vorstellung, gesellschaftliche Veränderung liesse sich durch eine Revolution herbeiführen.

Was die Zähmung des Kapitalismus betrifft, so gab es dafür mal günstige historische Vorraussetzungen, die heute aber nicht mehr gegeben sind.

Die Krisen im Kapitalismus verlaufen eben nicht nach dem Muster einer "schöpferischen Zerstörung" und danach finden wir wieder das vor, was wir alle so an im lieben "Wohlstand für Alle", wenn Politik und Staat dann guten Willens sind (allenfalls war damit die Befriedung der Gesellschaft gemeint).

Diese Annahme wäre auch vollkommen unhistorisch, wenn ein ewig gleichlaufender Kreislauf unterstellt würde.

Oft kommt es mir so vor, dass, wenn nach dem Staat gerufen wird, der Staat als neutraler über die Gesellschaft schwebender guter Geist wahrgenommen wird und eben nicht als sein Gegenteil.

Was "Revolutionsträume" betrifft, so können wir diese wohl zu den Akten legen. Dazu braucht es Menschen, die eine Revolution auch wollen und sich von dieser auch was versprechen.

Wenn die Menschheit jetzt zu 99% durchkapitalisiert wird, so rechne ich allenfalls mit Aufständen der Abgehängten, die sich ebenso wünschen unter Lohnbedingungen arbeiten zu dürfen, um einen bescheidenen Wohlstand zu erreichen, wie ihre sattgefressenen Brüder und Schwestern.

Ob der Kapitalismus das hinbekommt bezweifle ich stark.

Die "Linke" ist bei dieser Grossveranstaltung eigentlich nur Zuschauer und Kommentator. Auf dem Feld der positiven Veränderungen hat sie nichts mehr zu bestellen.

Sie ist, nachdem ihre parlamentarische Front in's andere Lager gewechselt auf ein Leben im dunklen Keller beschränkt.

Was bleibt übrig: Das was Linke sehr gut können, sich selbst zerlegen.

Ich schliesse mich da nicht aus. Irgendwie muss der Frust in Bahnen gelenkt werden. Leider wie so oft in die falschen.

Anonym 23. Juni 2014 um 11:08  

Allein die Tatsache, dass Honecker und seine Politriege, Menschen, die diesem System den Rücken kehren wollten, aus welchen Gründen auch immer, in den Knast steckten oder an der Grenze eiskalt abknallen ließen, finde ich so ungeheuerlich, dass ich nicht weiß, wie man Honecker mit Anstand in Verbindung bringen kann.
Gauck mit seiner säuselnden Heuchelei der Kriegstreiber im...-pelz, von den Grünen vorgeschlagen. Man höre die Reden von K.G.Eckhardt...alles klar, wie aus grün auch braun wird.

Statt Deutschland schafft sich ab, hätte der Spinner etwas Wahres von sich geben können:

Die Menschheit schafft sich ab.
Wobei, ist ja auch nur eine Primatenart, sicher die primitivste seiner Rasse....verseucht und verpestet sich das eigene Haus, den Lebensraum, die Lebensmittel, quält das liebe Vieh auf Teufel komm raus usw. usw.
Kein Affe tut sich und anderen sowas an.

G. Bieck - Ossikind



Ursula Münch 23. Juni 2014 um 16:24  

An das anonyme Ossikind G. Bieck!
Darf ich mal fragen, wie alt Du bist, was Du persönlich in der DDR erleiden musstest, wie es Dir nun als BRD-Bürger geht und vor allem: ob Du Dir die Mühe gemacht hast, die von mir verlinkte Honeckerrede zu lesen?
Danke im Voraus!
Ursula Münch

Anonym 23. Juni 2014 um 20:49  

Was Erich Honecker von Joachim Gauck unterscheidet, ist, dass er tatsächlich einen Feind hatte und keinen imaginären.
Verständnis für seine Handlungsweisen soll es nicht erwerben, aber man sollte diesen Fakt in die Handlungen der Zeitepoche mit einbeziehen.
Wer gehen wollte, hätte Erich gehen lassen sollen; wer etwas kritisieren wollte, dem hätte er zuhören sollen - statt seinen Willen zu beugen zu etwas, was er nicht ist.
Man kann die Furcht vor feindlichen Agenten auch übertreiben.

Anonym 23. Juni 2014 um 22:56  

@U. Münch, fragen dürfen Sie, natürlich.
Nein, ich habe mir nicht die Mühe gemacht, Honeckers Rede zu lesen (wer weiß, wer diese Rede geschrieben hat)

Es geht nicht um mich.

Es geht darum, daß niemand das Recht hat, einen Menschen gewaltsam in einem Staat festzuhalten, sogar über seine Leiche.

Fragen Sie die Eltern, die ihre Söhne an der Mauer verloren haben, wie anständig sie Honecker fanden oder die Grenzer, die bei jeder Wache hofften, daß keiner fliehen will, aus Angst, töten zu müssen oder selbst getötet zu werden.

Man versetze sich in die Lage der Menschen, die ohne sich verabschieden zu können, getrennt wurden, Geschwister, Freunde, Eltern usw. und der Wunsch auf ein Wiedersehen von der Staatsmacht verwehrt wurde und im schlimmsten Fall wurden Menschen eingesperrt oder an der Grenze erschossen.

Es mußten viele Menschen in der DDR leiden .....und heute ist es wie es schon immer in der Welt war: Geld regiert die Welt, so ist das eben.

Wollen wir mal lieber hoffen, daß uns unser blauer Planet nicht bald um die Ohren fliegt, ... die Amis spielen verrückt und die meisten westlichen Politiker laufen mit, so als Mitläufer....

Der Sozialismus ist eine tolle Idee, aber mit Menschen nicht machbar und mit Gewalt geht sowieso nichts gut.
Manchmal schwelge ich auch in Nostalgie, wir Ossis ticken einfach anders, also nichts für ungut.










Ursula Münch 24. Juni 2014 um 09:24  

@Anonymus
Wer er es nicht für notwendig hält, Gegenargumente überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, ist - zurückhaltend gesagt - ein schwieriger Diskussionspartner. Mir selbst fehlt es zum „Fall Honecker“ nicht an Begründungen für meine Meinung. Aber wozu soll ich hier lange Statements abgeben, wenn der Angeklagte das Wichtigste in seiner abschließenden Rede vor dem Berliner Landgericht (die er nachweislich selbst verfasste) selbst gesagt hat.
Du hast die damalige Zeit offenbar nicht miterlebt: Wir standen kurz vor dem 3. Weltkrieg - einem Atomkrieg -, der Mauerbau war eine gemeinsame Entscheidung aller Staaten des Warschauer Vertrages und wurde vom Westen akzeptiert. Verbürgt ist der Ausspruch von J. F. Kennedy: "Das ist keine sehr schöne Lösung, aber eine Mauer ist verdammt noch mal besser als ein Krieg." Franz Josef Strauß schrieb in seinen Erinnerungen: „Mit dem Bau der Mauer war die Krise, wenn auch in einer für die Deutschen unerfreulichen Weise, nicht nur aufgehoben, sondern eigentlich auch abgeschlossen.“ Vorher hatte er über den geplanten Atombombenabwurf im Gebiet der DDR berichtet.
Dazu Honecker vor seinen inkompetenten Richtern: „Wenn Sie diese politische Entscheidung für falsch halten und mir und meinen Genossen die Toten an der Mauer zum strafrechtlichen Vorwurf machen, dann sage ich Ihnen, die Entscheidung, die Sie für richtig halten, hätte Tausende oder Millionen Tote zur Folge gehabt.“
Ich stimme Dir in vielem zu, die Mauer hatte für Einzelne teils sehr tragische Folgen. Aber es geht um Verhältnismäßigkeit. Wäre ein Atomkrieg besser gewesen? Vermutlich hätte ihn kaum ein Deutscher überlebt.
Und hab‘ bitte Verständnis dafür, dass ich Uralte Dir künftig nicht mehr antworten werde, wenn Du Dich weiterhin ohne Kenntnis der historischen Zusammenhänge sowie der Person E.H. äußerst. Dessen (ebenfalls selbst geschriebene!) „Moabiter Notizen“ ich Dir auf Anforderung gern kostenfrei zuschicken lasse.
Trotz unserer Differenzen Dir persönlich alles Gute, Ossikind!

Troptard 24. Juni 2014 um 22:52  

Mir geht das Geschreibsel aus der Anonymität heraus furchtbar auf den Senkel.
Leider werden diese Kommentare immer noch veröffentlicht.

Anonym 25. Juni 2014 um 10:26  

@ Troptard

Sollte beibehalten werden, denn immerhin bewegt man sich hier nicht an einem Stammtisch, sondern in einer Datenbank.

Ichmeinemal 25. Juni 2014 um 16:22  

Ich wage mal die These aufzustellen, dass Honecker (egal was er getan hat) dennoch ein Gewissen hatte und Gauck eben keines hat. Nicht jeder, der ein Gewissen hat, muss tadellos sein. Aber Leute ohne Gewissen machen häufig Karriere und werden sogar für solche mit einem Gewissen gehalten. Das finde ich viel schlimmer.

Anonym 27. Juni 2014 um 10:02  

"Leute ohne Gewissen machen häufig Kariere", richtig und auch das haben wir nach der Wende erlebt: Politoffiziere der NVA als die neuen Kapitalisten, die sie doch vor der Wende in ihrer Propaganda verteufelten usw.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden aus Nazis auch SED-Funktionäre, im Westen bauten sie sogar BND und Bundeswehr mit auf.

Mit dem Parteibuch, einem Zweiteinkommen als Schnüffler und Anschwärzer (IM), als Bonze mit einem Bonzengehalt (die wie alle Bonzen in der Welt Wasser predigen und selber Wein saufen), mit dem die Bonzen auch in den Delikatläden einkaufen konnten und dem GENEX-Katalog, ohne Freiheitsdrang und ohne den Willen, etwas von der großen weiten Welt zu sehen, ließ es sich in DDR schon gut leben.

Und heute sind die meisten unserer Parteien OBAMA-hörig, da übersieht man sogar, wer in der Ukraine mitmischt. Unsere heutigen Bonzen lieben auch den Krieg wieder so sehr und umschmeicheln und hätscheln die Kriegsindustrie, die eben nur vom Kriegführen reich wird.
Man höre sich dazu die Reden von Steinmeier als Sozi und Kathrin-Göring Eckardt von den Grünen an....da wird mir persönlich übel, vor allem, wenn sie von der Freiheit schwafeln....schöne neue braune Freiheit.

Mensch trachtet nun eben nach der Macht, da spielt es keine Rolle, wer die Macht hat. Es dürfen auch schon wieder die Faschisten sein, siehe Ukraine und wenn der große Bruder aus Amerika sie mag, weil er sie ans Gas und Eröl läßt, mögen westliche Politiker sie auch, siehe unsere Parteienlandschaft von Grün bis Gelb, Rot, außer die Linken, wenn ich nichts verpasst habe.
Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

G. Bieck





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