Anarchismus oder Der beste aller möglichen Staaten

Freitag, 7. Dezember 2012

Was ist denn aus Ihnen geworden, Mensch?, fragte mich der Kerl. Ich wusste nicht, was er meint, aber er war schnell, legte gleich nach, ohne auf Antwort oder Gegenfrage meinerseits zu warten. Früher haben Sie immer mal geschrieben, Sie seien Anarchist. Und nun sprechen Sie so oft vom Staat. Er hat mich ertappt, dachte ich mir. Ich wollte mich fast aus meiner Lethargie bewegen und antworten, da monologisierte der Kerl weiter drauflos, was mir wiederum zupass kam. Jetzt schafft der Neoliberalismus mal Konzepte, in denen der Staat endlich in Rückzug geraten soll und Sie wirken nicht mit. Mir verging es gleich komplett, ich hatte keine Lust mehr, ihm zu antworten. Ich gebe auch zu, dass er es nicht ganz so sagte, Neoliberalismus verwendete er in seinem Satz überhaupt nicht. Neoliberale sagen nie Neoliberalismus. Sie gehören offenbar einem Geheimorden an, der so geheim ist, dass er nicht mal genannt werden darf. Konfrontiert man sie mit dem Begriff, dem Konzept, mit seinen Unsitten, dann leugnen sie lautstark seine Existenz.

Noch eine Weile hörte ich ihm zu, das heißt, ich tat so, gab einige klägliche Antworten von mir, die ich heute nicht mehr weiß und verschwand. Arschloch, dachte ich mir. War er auch, mal abgesehen davon. Tut aber nichts zur Sache. Anarchismus heißt doch nicht Freiheit vom Staat, überlegte ich dann, sondern Freiheit von Herrschaft. Kann doch ich nichts dafür, das beides irgendwie immer zusammenfällt.

Für mich schließt es sich nicht aus, den Sozial- und Rechtsstaat sichern zu wollen, weiterhin aber an den Idealen des Anarchismus festzuhalten. Für einen Kerl wie jenem ist das natürlich zu hoch, er braucht so klare Kanten, wie sein Gesicht welche hatte. Sowohl als auch ist für ihn keine Option, seine widerlich anschmeichelnde Art verriet mir das gleich. Es ist ja nicht so, dass der Anarchismus ein Chaos ohne aufgestellte Regeln wäre, auch wenn es sich die Mehrheit so phantasiert. Man lese mal Horst Stowasser, der das in seinem überwältigenden Buch beschrieb. Auch im Anarchismus gibt es Regeln. Alles Zusammenleben ist stets Regelwerk. Immer und überall und egal wie man es nennen mag. Unbeherrscht nach Regeln leben - was nicht heißt, sich unbeherrscht aufzuführen, sondern besonnen nach dem, was die Gesellschaft als Kodex entworfen hat. Die Neoliberalen praktizieren das genau ja nicht, ihre Freiheit von staatlicher Herrschaft ist eine unbeherrschte, rücksichtslose, jähzornige und wutschnaubende. Sie sind zu den Herrschern geworden und wollen immer noch mehr Herrschaft - sie sind herrschsüchtig. Und genau das ist und will das anarchistische Ideal vermieden wissen.

Wenn man einsieht, dass es Regeln geben muss, die möglichst vernünftig, also kein ius positivum sind, dann kann man auch einsehen, dass es Institutionen gibt, die auf Einhaltung getrimmt sind. Und die Einsicht, dass es Regeln braucht, ist unter Anarchisten nicht verwerflich. Wer etwas anderes behauptet, hat den Anarchismus nie begriffen. Man nenne dann die Institution der Regelüberwachung meinethalben Staat. Es geht mir auch nicht um die Verteidigung des Staates, wie er in der westlichen Welt heute zu finden ist. In ihm ist aber die Keimzelle dessen, was werden könnte und werden sollte. Anarchismus sollte man als Ideal verstehen, das man nicht aufgibt, nicht verrät. Welcher Christ ist schon wie Jesus? Dennoch bewahrt sich die Christenheit diesen idealisiert guten Juden als Leitbild. Wir glauben doch alle an was - und wenn wir wissen, dass unsere geglaubten Ideale nicht praktikabel sind, dann versiegeln wir sie in uns und halten sie dennoch fest. Würden wir sie loslassen, gerieten wir zu Nihilisten.

Und die Neoliberalen sind genau solche Nihilisten. Sie glauben an nichts, nur an Profite; der Weg zum Profit ist gepflastert mit dem Nichts, denn nichts ist ihnen heilig, nur das Ziel ist der Weg. Braucht man Mord dazu, toleriert man den Mord und nennt ihn Sachzwang; geht es mit Geschenken, schenkt man; ist Aushungern nötig, hungern sie eben aus - winkt bei reichlicher Verpflegung mehr Gewinn, verpflegen sie einen mit einer Fürsorge, dass man vor Ergriffenheit weinen möchte. Dass die Mittel immer mit dem Zweck vereinbar sein müssen, schrieb Stowasser übrigens auch, sei ebenfalls anarchistisches Ideal. Mit Bomben Befriedung zu schaffen sei unsinnig und nicht vertretbar, ganz zu schweigen davon, dass man so keinen Frieden macht, sondern nur Verstümmelungen. Neoliberale sind da nicht wählerisch, sie sind sicherlich pragmatischer als solche, die sich Ideale eingemeißelt haben. Mehr aber auch schon nicht.

Anarchisten haben immer, und tun dies heute noch, die geistige Veränderung der Menschheit postuliert. Die einen meinten, der Anarchismus sei praktikabel, wenn die Menschheit endlich eine neue geistige Entwicklungsstufe erklommen habe, die anderen glaubten: Erst der Anarchismus, dann der menschliche Fortschritt. Zweifelsohne bedarf es einer materiellen Basis. Da ist er sich mit Marx einig. Vor dem Sozialismus kommt der Kapitalismus und die industrielle Massenfertigung. Erst das Fressen, dann die Moral. Die Frage wird jedoch sein, ob wir nicht zu evolutionsgläubig sind. Ist der geistige Fortschritt im Sinne eines Weltethos überhaupt programmiert? Woher nimmt man die Zuversicht, dass der Mensch als Menschheit denken lernt? Scheitert daran der Anarchismus? So wie jedes System wird er das. Der Anarchismus scheitert am ihm immanenten Guten, daran dass er gutgläubig ist - der Neoliberalismus wird daran scheitern, nur an das Schlechte zu appellieren. Am Menschen scheitert es immer, weil er ist, was er ist.

Ich ringe nach einen Sinnspruch, den man unterstreichen könnte, wenn man ein Lineal hätte. Ist nicht einfach, weil vermutlich eh jeder glaubt, dass ich von der reinen Lehre abgefallen bin. Auch so ein Unsinn, denn der Anarchismus sollte ja eigentlich ein unideologisches Fach sein.

Also, Sinnspruch, ein Versuch dazu jedenfalls: Der Anarchist ist heute jemand, der eingesehen hat, dass der beste aller möglichen Staaten besser ist, als das Schwelgen in staatslosen Idealen, die momentan (oder immer?) nicht machbar sind.
Konkretisierung: Die besten aller möglichen Staaten sind nicht die, die wir haben im Westen oder sonstwo. 
Ergänzung zum Sinnspruch: Der Anarchist ist das, was ich oben schrieb und zusätzlich weiß er, dass für eine Verbesserung immer wieder gestritten werden kann, auch wenn es schon Verbesserungen gab.
Konkretisierung II: Der Anarchist braucht keine Staatenlosigkeit, sondern kann mit einem Staat leben, der Freiheiten garantiert und ermöglicht und die Ausübung von Herrschaft relativ erschwert und kontrolliert.
Sinnspruch, Ergänzung zweiter Teil: Der Anarchist ist das, was oben steht plus Ergänzung und er legt zwar Wert auf Sozial- und Rechtsstaatlichkeit und auf Einhaltung von Menschenrechten und Verfassung, aber Staatsbekenntnisse und nationale Selbstbeweihräucherungen lehnt er ab. Er ist verfassungspatriotisch.
Konkretisierung III: Er hat eine entspannte Beziehung zur Staatlichkeit. Er sieht sie als Garantin eines friedlichen Miteinanders, was nicht heißt, dass es vielleicht auch anders gehen könnte, wenn der Mensch anders wäre.

Es fällt nicht leicht, einen Sinnspruch zu schleifen, der wie eine mathematische Formel angewendet werden kann. Wie hätte ich dem Typen denn das erklären sollen? Reden ist eh nicht meine Liga. Das Beste von einem Autor steht auf dem Papier. Der Rest ist meistens Nonsens, schrieb mal ein kluger Alkoholiker.

Dieser mich einsülzende Pisser mit seiner jovialen Art, mich dem Neoliberalismus anzunähern, wird damit nichts anfangen können. Kann ich ja selbst kaum. Trotzdem geht das für mich zusammen. Anarchistisch zu denken und gleichzeitig dafür zu sein, dass der Staat als Mittler notwendig ist, das ist nicht paradox, das ist konsequent. Nicht der Sozialstaat, der heute abgebaut wird, auch nicht der Rechtsstaat, der heute weniger mit Recht, viel aber mit den Rechten zu tun hat - so wie sie sind, will ich sie ja nicht; sie sollen besser werden, gerechter, die Menschen partizipieren lassen, Übervorteilung einzelner Egomanen einschränken. Auch wenn es den Staat heute nicht mehr gäbe, müsste man sich auf Regeln verständigen, um den Zustand, in dem die Gesellschaft leben will, zu definieren. Der Begriff Staat ist nicht zufälligerweise dem lateinischen Begriff für Zustand, status nämlich, entlehnt. Irgendeinen Zustand gibt es immer. Irgendeinem Absolut muss man sich immer beugen - und wenn es ein Absolutes ist, das vernünftig und anständig ist, sollte das nicht weiter verwerflich sein.

Staatenlosigkeit können sich Menschen leisten, die auf einen starken Spieler, der ihre Interessen durchboxt, nicht angewiesen sind. Auf dieser Ebene wirkt der Neoliberalismus. Der Anarchismus kann nicht in dieselbe Kerbe schlagen.



19 Kommentare:

Anonym 7. Dezember 2012 um 08:03  

Seltsam. In meinem Bücherregela steht ein Buch von Stowasser mit dem Titel "Leben ohne Chef und Staat", Träume und Wirklichkeit der Anarchisten.

Anonym 7. Dezember 2012 um 08:19  

Sehr guter und einleuchtender Text.

Roland Epper 7. Dezember 2012 um 09:10  

Ist doch ganz einfach, das mit dem Sinnspruch:

"Der Anarchist ist das, was oben steht."

Ob nun evolutionär, moralisch, staatstheoretisch oder was auch immer. Fettich! ;-)))

RobatArt 7. Dezember 2012 um 09:11  

"Staatenlosigkeit können sich Menschen leisten, die auf einen starken Spieler, der ihre Interessen durchboxt, nicht benötigen. Auf dieser Ebene wirkt der Neoliberalismus. Der Anarchismus kann nicht in dieselbe Kerbe schlagen."

Da hst du doch noch die Formel gefunden!

Linus 7. Dezember 2012 um 09:41  

Was ist das? Ein Streit ums Etikett? Da steht jetzt Anarchismus drauf, aber ist auch Anarchismus drin?
Hat der Autor Angst, das Etikett verraten zu haben?
Etikette helfen, uns in der Welt zurechtzufinden, aber sie sind nicht die Welt. Also lieber alles nicht so ernst nehmen.

Anonym 7. Dezember 2012 um 11:28  

"Mit Bomben Befriedung zu schaffen sei unsinnig und nicht vertretbar"

Nach dieser Maxime hätte Hitler über 1945 hinaus ungestört weitermachen können...
Nicht vertretbar?

Anonym 7. Dezember 2012 um 15:10  

Ein Sinnspruch für Deine Ausführungen?

Wie wäre es mit Rousseau?

"Zwischen dem Starken und dem Schwachen ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit."

flavo 7. Dezember 2012 um 21:12  

Eine interessante Erfahrung, die ich einige Male auch gemacht habe. Vor ein paar Jahren. Anarchisten, im typischen ästethischen Stil und der Rede nach auch am Denken interessiert. Allerdings sich am Abgrund entlang tänzelnd, wohl unwissend, den Staat verfluchend, die Polizei und die Beamten samt ihrer bürgerlichen Anhänge, aber die Freiheit preisend, aber jene auf dem MArkt.
Dem Markt fallen schon mehrere zum Opfer, die auch Affinitäten zum Anarchismus haben. Man denke nur an das große Vokabel 'Gestalt'. Diese humanistisch orientierte Psychoanthropologie ging einem neoliberalen Topos gewaltig auf den Leim: das Marktgleichgewicht. Hierin wurde die gute Gestalt erkennt, das Ziel des Gestaltfindungsprozesses sowie das Marktgleichgewicht das Ziel des Instrumentes Markt. Die Ungleichgewichte müssen integriert werden, aufgelöst werden. Die meisten wissen, wo der Neoliberalismus den Quell aller Ungleichgewichte aufschäumt: beim Staat und seinen Derivaten. So erging es diesen nicht anders als anderen. Es ist dies auch die Eigenart des Neoliberalismus. Zuvorderst präsentiert er sich als Sachzwangökonomie, genauer betrachtet sedet er in vielen Wellenlängen. Er schneidet Themen an, wie Freiheit, Staatsablehnung, Gleichgewicht, loggt sich damit ein in die Köpfe der verschiedensten Ansichten und enthusiasmatisiert sie, welcher Prozess zum einen Abblendung anderer Konnotationen verursacht und zum anderen das Einfallstor für Akzeptanzanforderungen ist und so eine wirksame Perspektivenumstrukturierung erzielt. Von den Esoterikern reden wir mal nicht, die universelle Harmonie und das globale Marktgleichgewicht lieben sich von vorn herein, nicht minder hintergründige Kräfte wie stellare Energien und unsichtbare Hände.
Wir leben im ungefähren. Der Bedeutungskosmos der Wörter schwelt wie die Gluht des Feuers dahin, manchmal entfacht sich eine Gluht unversehens oder von irgendwoher kommt Spiritus.
Der Anarchismus erscheint mir als die einzige fundamentale menschliche Utopie Marx war im Grunde auch Anarchist, aber diese Gluht in ihm wurde eifrig verschüttet von jenen vielen, die diese Ideenbresche in der Unterdrückung des Menschen durch den Menschen im 20. Jh. sukzessive in den Abgrund geführt haben und heute wie jenmals blöd blinseln bei der Frage, wie dies alles so gekommen sein mag. Und gleich weiter machen mit der ideologiedurchtränkten Praxis, die nicht einen Funken eines Geistes enthält, der diese Ideenbresche als Quelle haben könnte. Das Weihwasser, das jene scheuen wie der Teufel, das ist die Fundamentalkategorie des Anarchismus: dass die Regeln, die einen betreffen, von einem auch mitbestimmt worden sind. Wohl noch lange wird man die Massen die Automatismen des Wissens spüren lassen, Objektivitäten, die uns den massenhaften Durchgang der Subjekte durch diesselben ersparen lassen sollen, weil immer das gleiche Objektive herauskommen solle. Ja das ist die große Metaphysik, in der wir uns befinden. Auch wenn wir davon nicht reden und die Köpfe eilig in dicke Bücher stecken oder in Sprachen, die niemand versteht. Wir ersparen uns den Anarchismus mit vollem Recht.
Aber der Sozialsimus wird anarchistisch, oder er wird gar nicht.

Anonym 7. Dezember 2012 um 22:33  

Neoliberalismus ist nicht die Freiheit vor Herrschaft oder Staat, sondern die Freiheit, keine Rücksicht auf andere (die Allgemeinheit, Menschen, Umwelt) nehmen zu müssen. Denn anders als der Anarchist, braucht der Neoliberale den Staat um sich selbst genau vor dieser Freiheit der anderen (der Allgemeinheit, Menschen, Umwelt) beschützen zu lassen.

Anonym 8. Dezember 2012 um 10:04  

flavo, "Aber der Sozialismus wird anarchistisch, oder er wird gar nicht."

Das heisst aber doch, dass er niemals wird? Chance dazu wäre nur nach einem nuklearen Holocaust oder einer sonstigen grundlegenden Katastrophe.

Cyberbohemia 8. Dezember 2012 um 13:26  

Zum Thema Anarchie hier ein kleines Beispiel für temporär gelebte Anarchie, welches meiner Erfahrung nach beim Zusammenkommen von bis zu 4000 Menschen über einen begrenzten Zeitraum sehr gut funktioniert. Ob dies ein tragfähiges Modell auf Dauer ist, weiss ich nicht, kann aber meiner Meinung nach funktionieren.

Rainbow family: http://de.wikipedia.org/wiki/Rainbow_Gathering

"Aufgrund der Abwesenheit jedweder Hierarchie sind diese Treffen ein Beispiel für Selbstorganisation und Anarchie"

Hat übrigens nix mit Sekten oder sowas zu tun, sondern das sind aktiv gelebte Treffen von Andersdenkern und Freaks :)

Anonym 8. Dezember 2012 um 15:15  

@Roberto J. de Lapuente

Wieder einmal wunderbar beschrieben was der Unterschied zwischen neoliberalen "Anarchisten" und echten Anarchisten ist.

Übrigens, die Neoliberalen sind keine Anarchisten, und gerade seit Gerhard Schröder (SPD) und Joschka Fischer (Grüne) sollte das jedem klar sein, denn denen haben wir dank der Agenda 2010, und sämtlichen Hartz-Gesetzen eine neue "Lust der Bevormundung" zu verdanken, und ich glaube nicht, dass Menschen, die darauf stehen Hilfeempfänger, und sonstige Mitbürger, zu bevormunden Anarchisten sind - Oder irre ich da?

Vielleicht schreibst du auch mal was zu der typisch dt. Lust alle zu bevormunden, die irgendwie auf Hilfe angewiesen sind.

Es sind ja nicht nur arbeitslose Nichtraucher, die nun via Vormund Jobcenter das Rauchen verboten kriegen sollen, sondern wirklich alle in Deutschland Opfer dieses neuen autoritären Bevormundungswahns der dt. Wirtschaft, und des dt. Staates.

Gegenwehr? Fehlanzeige!

Gruß
Bernie

Frank Benedikt 8. Dezember 2012 um 18:25  

Ach, Roberto ...

Wenn das alles mal so einfach wäre. Du erinnerst Dich noch, daß Dir nicht nur Frau Fritz, sondern auch ein Teil der FAU, die Du, ich und unsere Freunde (auch konkret im Arbeitskampf!) zu unterstützen versuchten, Dir absprachen, ein "Anarchist" zu sein?

Warum also jetzt wieder die Erwähnung auch nur des Begriffs? Wenn, dann sei/mach es und definiere es neu oder lass es und nenne Deinen eigenen Weg anders. SO aber kommen wir doch nicht wirklich wo hin - mit Menschen, die das Erbe von Proudhon bis Stowasser zu okkupieren versuchen und sich dabei auch noch im Recht fühlen.

Tut mir leid, aber diese Kinder von der FAU können mir den Schuh aufblasen und da ich demnächst ja wieder lohnabhängig arbeiten werde, werde ich auch alles daran setzen, mit den tatsächlich Betroffenen(!) - und nicht den Schwätzern - eine freie, unabhängige Gewerkschaft aufzubauen.

Nur reden bringt halt imho nix ...

Solidarische Grüße
Frank

NeoK 9. Dezember 2012 um 01:20  

Vielleicht ist es auch an der Zeit sich von der Beschreibung Anarchist loszusagen! Dieses Wort ist mittlerweile im größtem Teil der Bevölkerung so negativ belastet und umgedeutet das es besser zu den Neo-liberalen passen würde...

Anonym 9. Dezember 2012 um 02:44  

Im Falle Griechenlands und auch hierzulande heißt es, die Reichen müßten nur ihre Steuern bezahlen bzw. diese erhöht werden. Dabei wird fahrlässigerweise völlig vergessen, dass das (viele) Geld überhaupt nur unter Bedingungen des Kapitalismus' zu den Reichen fließt, bevor sie es wieder abgeben könnten.
Wie will man den Kapitalismus überwinden, wenn als Grundlage für die Überwindung die Akkumulierung von Geld unter Bedingungen des Kapitalismus angenommen wird?
Das ist völlig absurd.

ad sinistram 9. Dezember 2012 um 12:28  

Lieber Frank, ich fürchte, Du sprichst in Rätseln. Frau wer? Ist mir da was entgangen?

Es geht mitnichten nur im Begriffe, finde ich. Es geht darum, dass Anarchismus jetzt etwas wäre, was nicht Freiheit sicherte, sondern Hunger und Elend.

Frank Benedikt 9. Dezember 2012 um 16:01  

Frau Ines "Isi" Fritz :-P

Und hast Du Dich im Kommentar verschrieben oder wie darf ich: "... dass Anarchismus jetzt etwas wäre, was nicht Freiheit sicherte, sondern Hunger und Elend." verstehen?

Anarchismus ist zunächst mal "das Brot der Not" und Du kennst doch den Gedanken - wir stehen füreinander verantwortlich ein. Warum sollte das dann Hunger zementieren? Das hat doch mit diesem Neolibertarismus nichts zu tun, sondern ist ein solidarischer Gedanke.

Eigentlich sogar der, den uns die Revolution von 1789 bis heute schuldig blieb.

"Bürger"? Sind wir noch lange nicht, denn wir sind nicht gleich(berechtigt). Daran aber arbeiten, das müssen wir.

ad sinistram 9. Dezember 2012 um 16:16  

Tut mir leid, die Frau kenne ich nicht. Woher sollte ich sie kennen?

Verschrieben habe ich mich nicht. Welche Solidarität meinst Du? Die, die den Arbeitslosen für selbst verantwortlich hält für seine Probleme? Oder denken die Leute umgehend um, wenn Anarchismus losbricht?

Frank Benedikt 10. Dezember 2012 um 10:35  

Lieber Robbie - ohne "Umdenken" kein Anarchismus :-P Hierarchie-/Herrschaftsfreiheit fallen einem nicht in den Schoß, denn dafür ist der Mensch wohl leider "zuviel Schwein". Wir können aber was tun und sind für unser Tun und Lassen halt selbst verantwortlich.

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